Internet und Klimawandel

Internet CO2

Wie war dein Tag? Du hast wahrscheinlich bereits einige E-Mails beantwortet, mit Freunden geschrieben und schnell etwas gegoogelt. In den nächsten Stunden wirst du vielleicht eine Story auf Instagram posten, Musik hören oder beim Essen ein Video abspielen. Lagen wir richtig?

Tatsächlich hat jede dieser Aktivitäten seinen Preis. Die Energie, die für den Betrieb der Endgeräte, der drahtlosen Netzwerke, der Rechenzentren und der riesigen Server benötigt wird, setzt Kohlendioxid frei.

Wie ernst kann denn das sein? Du erinnerst dich vielleicht, dass du nicht allein bist und ungefähr 4,1 Milliarden Menschen oder 53,6% der Bevölkerung gerade das Internet nutzen.

Mike Hazas, ein Forscher an der University of Lancaster, hat ausgerechnet, dass der CO2-Fußabdruck des Internets und der Systeme, die es unterstützen, etwa 3,7% der globalen Treibhausgasemissionen ausmachen. Die CO2-Menge, die die Luftfahrtindustrie weltweit freisetzt, ist ähnlich. Und diese Emissionen werden sich voraussichtlich bis 2025 verdoppeln.

DIE AUSWIRKUNGEN EINZELNER AKTIVITÄTEN

E-MAILS:

Der CO2-Ausstoß, der von jeder E-Mail verursacht wird:

  • 0,3 g CO2 für Spam
  • 4 g CO2 für reguläre E-Mails
  • 50 g CO2 für E-Mails mit Bildern, oder größeren Anhängen

Mike Berners-Lee, ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der University of Lancaster, der CO2-Fußabdrücke untersucht, teilt dies als Studie. Dies bedeutet, dass die meisten von uns 135 kg CO2e erzeugen, indem wir jedes Jahr nur E-Mails senden. Eine Menge, die über 300 km Autofahrt entspricht.

Du kannst der Natur jedoch helfen, indem du beispielsweise keine unnötigen E-Mails mehr sendest. Vermeide diejenigen, bei denen du nur „Danke“ schreibst. Beispiel: wenn die Menschen in Großbritannien keine E-Mails mit nur „Danke“ versenden würden , könnten 16.433 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr eingespart werden - das würde die gleiche CO2-Ersparnis bedeuten als wenn 3.334 Dieselautos weniger auf den Straßen fahren würden, so das Energieunternehmen OVO.

Beachte jedoch, dass die Internetkommunikation viele Geschäftsreisen erspart. Ein Geschäftsmann, der beispielsweise in Großbritannien auf einem Inlandsflug reist, könnte nach Angaben des britischen Amtes für Unternehmens-, Energie- und Industriestrategie (BEIS) einen CO2-Ausstoß in Höhe von 254 g CO2 pro Kilometer verursachen. Dies entspricht ca. 60 E-Mails pro Flugkilometer.

SUCHE:

Vor einem Jahrzehnt hatte jede Internetsuche nach Angaben von Google einen Fußabdruck von 0,2 g CO2e. Heute nutzt Google erneuerbare Energien und CO2-Ausgleiche. Microsoft, dem die Bing-Suchmaschine gehört, hat versprochen, ihre Werte bis 2030 auf einen negativen Wert zu senken. Die neuen Suchmaschinen versuchen von Anfang an, sich als umweltfreundlichere Optionen zu positionieren. Ecosia sagt zum Beispiel, dass es für jeweils 45 Suchvorgänge einen Baum pflanzen wird.

Unabhängig davon, für welche Suchmaschine du dich entscheidest, ist die Verwendung umweltfreundlicher als Papier. Die Zeitung, die du am Morgen kaufst, hat zwischen 0,3 und 4,1 kg CO2-Ausstoß verursacht.

CRYPTO:

Wenn man mit Kryptowährungen handeln will, müsste man auch ihre Auswirkungen auf die Umwelt berücksichtigen. Für den sogenannten Arbeitsnachweisalgorithmus „proof of work“ zur Validierung von Transaktionen werden enorme Rechenleistungen benötigt.

Einer kürzlich durchgeführten Studie zufolge ist BitCoin allein für etwa 22 Millionen Tonnen Kohlendioxidemissionen pro Jahr verantwortlich - mehr als der gesamte CO2-Fußabdruck in Jordanien.

VIDEO:

Das Ansehen von Online-Videos macht mit 60% den größten Anteil des weltweiten Internetverkehrs aus. Laut The Shift Project werden jährlich 300 Millionen Tonnen Kohlendioxid erzeugt, was ungefähr 1% der weltweiten Emissionen entspricht.

Pornografie macht 1/3 des Videoverkehrs aus und erzeugt in einem Jahr so ​​viel Kohlendioxid wie Belgien.

Laut Netflix hat der Gesamtenergieverbrauch weltweit 451.000 Megawattstunden pro Jahr erreicht, was ausreicht, um 37.000 Haushalte mit Strom zu versorgen.

Leider sind einige YouTube-Aufrufe unbeabsichtigt. Zuschauer verwenden YouTube als Hintergrundgeräusch und schlafen manchmal einfach ein, wodurch nur CO2 ausgestossen wird.

Wenn du deinen Videokonsum reduzierst oder Videos stoppst, wenn du sie nicht gerade ansiehst, kannst du deinen CO2-Fußabdruck verringern.

Die Verwendung eines Smartphones über das Mobilfunknetz ist mindestens doppelt so schädlich für die Umwelt als die Verwendung von Wi-Fi. Wenn du also warten kannst, bis du nach Hause kommst, um YouTube-Videos zu schauen, tue es!

Eine der angenehmsten Möglichkeiten, umweltfreundlicher zu sein, besteht darin, gemeinsam Filme und Fernsehen zu schauen. :)

SOCIAL MEDIA:

Für diejenigen, die gerne Zeit in sozialen Medien verbringen, gibt es einige gute Nachrichten. Dies ist wahrscheinlich die kohlenstoffärmste Form der digitalen Unterhaltung. Laut dem Nachhaltigkeitsbericht von Facebook beträgt der jährliche CO2-Fußabdruck des Verbrauchers 299 g CO2, was weniger ist als das Kochen von Wasser für eine Teekanne. Denk jedoch daran, dass die Plattform mehr als eine Milliarde Benutzer hat. Das ist ziemlich viel Tee!

Heute ist es schwer vorstellbar, wie unser tägliches Leben ohne das Internet aussehen würde. Wir arbeiten, kaufen ein, haben Spaß und kommunizieren online. Greenpeace prognostiziert jedoch, dass die Treibhausgasemissionen in der IT-Branche bis 2040 14% der globalen Emissionen erreichen werden. Glücklicherweise hat sich die Internationale Fernmeldeunion der Vereinten Nationen das Ziel gesetzt, ihre Emissionen in den nächsten zehn Jahren um 45% zu senken.

Wir hoffen, dass wir es mit diesem Artikel geschafft haben, dich für mindestens eine Änderung deiner digitalen Gewohnheiten zu inspirieren.

Wenn wir dir behilflich waren, sende uns bitte keine E-Mail mit "Danke!". Danke!


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